Glasgewebe, auch als Glasfaser bekannt, spielt in vielen Industriezweigen eine wichtige Rolle. Die Mischung aus großer Stärke, Haltbarkeit und vielseitigem Einsatz macht diesen Werkstoff besonders attraktiv im Vergleich zu herkömmlichen Materialien. Glasgewebe besteht aus Quarzglas, das zu sehr dünnen, flexiblen Fasern verarbeitet wird.
Aus diesen Fasern werden Gewebe gefertigt, die als Ausgangsstoffe für viele unterschiedliche Produkte dienen – von Isoliermaterialien bis hin zu sehr festen Verbundstoffen. Die Herstellung beginnt, indem Glasrohstoffe wie Quarzsand, Kalkstein, Kaolin und Borsäure bei circa 1.600°C geschmolzen werden.
Das geschmolzene Glas wird dann durch feine Düsen gezogen, sodass dünne Glasströme entstehen, die schnell abkühlen und zu Fasern werden. Danach werden die Fasern zu verschiedenen Formen weiterverarbeitet, darunter auch Gewebe, denen sehr gute Eigenschaften zugeschrieben werden.
Wichtige Eigenschaften für die Industrie
Einer der größten Vorteile von Glasgewebe ist seine hohe Zugfestigkeit. Es ist viel widerstandsfähiger als viele andere Materialien, bleibt dabei aber sehr leicht. Das erleichtert Transport und Einbau, besonders dort, wo Gewicht gespart werden soll, wie im Fahrzeug- und Flugzeugbau.
Glasgewebe ist außerdem unempfindlich gegen Korrosion. Es verrostet nicht und eignet sich damit gut für den Einsatz bei Feuchtigkeit oder in chemisch anspruchsvollen Bedingungen.
Zusätzlich isoliert es sehr gut gegenüber Hitze und Strom, was beispielsweise in der Elektroindustrie wichtig ist. Weitere Eigenschaften wie Wasserabweisung, Temperaturbeständigkeit und Schutz gegen Feuer machen Glasgewebe zu einem unverzichtbaren Material.
Es bleibt formbeständig, auch bei extremen Temperaturen, nimmt kein Wasser auf und verändert sich nicht, wenn es nass wird. Diese Mischung aus positiven Merkmalen erklärt, warum Glasgewebe für so viele anspruchsvolle Aufgaben genutzt wird.
| Hauptvorteile | Bedeutung im Einsatz |
| Sehr hohe Zugfestigkeit | Langlebigkeit, ideale Stabilisierung |
| Geringes Gewicht | Vereinfacht Transport und Montage |
| Korrosionsbeständigkeit | Geeignet für feuchte, aggressive Umgebungen |
| Sehr gute Hitze- und Stromisolierung | Viele Anwendungen in Elektrotechnik, Gebäudeausbau |
| Formstabil bei Temperaturschwankungen | Verändert sich nicht bei Wärme oder Kälte |
| Nimmt kein Wasser auf | Witterungs- und alterungsbeständig |
Hauptanwendungen von Glasgewebe in der Industrie
Durch seine Vielseitigkeit findet Glasgewebe in vielen Industriebereichen Verwendung. Seine Einsatzmöglichkeiten reichen vom Bau über die Chemie bis in die Medizintechnik.
Bauwesen: Fassaden, Armierungen und Dämmung
Im Baugewerbe verstärkt Glasgewebe Putz, verhindert Rissbildung, besonders bei Bewegungen im Bauwerk, und findet Einsatz in Wandpaneelen für feuchte Räume. Glasfasertapeten helfen, Wände und Decken zu schützen und sind beliebt für Wärme- und Schallschutz.
Zudem wird glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) zum Stabilisieren von Beton eingesetzt und für leichte, haltbare Konstruktionen genutzt – zum Beispiel bei Dachverkleidungen oder Fensterrahmen, die so ohne Metall verstärkt werden können.
Transport: Fahrzeuge und Luftfahrt
Glasgewebe ist wichtig für Konstruktionen mit geringem Gewicht und hoher Stabilität, etwa Karosserieteile von Autos und Flugzeugen. In Flugzeugen dienen Langglasfasern für tragende Teile, während sie im Automobilbau sowohl für steife als auch tragende Bauteile sorgen. Der Einsatz fördert eine höhere Effizienz, da leichtere Fahrzeuge weniger Kraftstoff verbrauchen.
Elektrotechnik: Isolation und Leiterplatten
In diesem Bereich ist Glasgewebe wegen seiner Isolationsfähigkeit kaum wegzudenken. Es wird für die Verstärkung in Leiterplatten und als Material für Gehäuse von elektronischen Geräten eingesetzt. Seine Eigenschaften sorgen dafür, dass Geräte sicher gegenüber elektrischen Spannungen bleiben. Glasfasern in Lichtwellenleitern ermöglichen schnelle Datenübertragung, was besonders im Internetbereich wichtig ist.
Chemie: Anlagenbau und Schutzsysteme
Wegen der hohen Beständigkeit gegenüber Chemikalien werden Tanks, Leitungen und andere Anlagen oft mit Glasgewebe verstärkt. Dadurch sind sie langlebiger und sicherer, selbst im Kontakt mit aggressiven Stoffen. Das Material sorgt für eine lange Lebensdauer, wo andere Materialien schnell beschädigt werden könnten.
Filtertechnik: Industrie- und Flüssigkeitsfilter
Im Bereich der Filtration bietet Glasgewebe dank seiner feinen Struktur und Widerstandsfähigkeit Vorteile bei der Reinigung von Gasen und Flüssigkeiten, auch bei hohen Temperaturen oder aggressiven Chemikalien. Besonders in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie hilft dies, Reinheit sicherzustellen.
Brandschutz: Schutzkleidung und Abschottungen
Glasgewebe brennt nicht und hält sogar Temperaturen über 500°C aus. Dadurch eignet es sich gut für feuerfeste Kleidung oder Schutzsysteme in Gebäuden und Maschinen, die Menschen vor Flammen und Hitze schützen.
Medizintechnik: Prothesen und Diagnose-Geräte
Auch in der Medizin kommt Glasgewebe zum Einsatz – etwa in der bildgebenden Diagnostik oder bei chirurgischen Geräten. Es wird für Prothesen, Zahnersatz und Geräte verwendet, die steril bleiben und direkt mit dem Körper in Kontakt kommen dürfen.
Wie geht es mit Glasgewebe weiter? Zukunft und Veränderungen
Die Entwicklung von Glasgewebe steht nicht still. Neue Forschungen verbessern ständig die Eigenschaften – zum Beispiel durch noch höhere Temperaturbeständigkeit oder neue Beschichtungen, die GFK noch flexibler machen. Sensoren werden bereits heute in Fasern eingebracht, um Bauwerke oder Anlagen jederzeit überwachen zu können.
Auch der Klimaschutz spielt eine größere Rolle: Glasgewebe kann inzwischen aus recyceltem Glas hergestellt werden, wodurch der Materialeinsatz umweltfreundlicher wird.
Da Glasgewebe so anpassbar ist, wird es auch in Zukunft eine wichtige Rolle in vielen Industriezweigen spielen und regelmäßig neue Anwendungsbereiche erschließen.
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