Menschen, die viel reisen und auch im Ausland ihre gewohnten Inhalte abrufen möchten, stoßen dabei schnell auf digitale Hürden.
Mediatheken, Nachrichtenseiten oder Streaming-Plattformen wie RTL+ sind oft nur innerhalb des Herkunftslandes verfügbar. Die Ursache dafür besteht in dem sogenannten Geoblocking. Dieses erkennt anhand der IP-Adresse den Standort und sperrt die Inhalte entsprechend.
Für deutschsprachige Nutzer im Ausland kann das unter Umständen bedeuten: kein Zugriff auf Nachrichten, Serien oder Live-TV.
Geoblocking mit VPN umgehen
Eine Möglichkeit zur Umgehung des Geoblockings besteht allerdings in der Nutzung eines VPN-Dienstes. Diese Technologie erlaubt es, den Datenverkehr zu verschlüsseln und über Server im gewünschten Land umzuleiten – beispielsweise über Deutschland, um etwa Zugriff auf RTL-Inhalte zu erhalten.
Diejenigen, die den Markt sondieren, treffen dabei vielleicht auch auf einen NordVPN vs. ExpressVPN Vergleich. Laut Einschätzung von Cybernews, einem renommierten Online-Magazin für digitale Sicherheit, zählen beide zu den technisch zuverlässigsten Anbietern im Hinblick auf Performance, Datenschutzrichtlinien und Serververfügbarkeit.
Was ist erlaubt – und was nicht?
Auch wenn VPNs in vielen Ländern legal sind, bleibt der Umgang mit ihnen ein rechtlicher Graubereich − zumindest, wenn mit ihnen das Geoblocking gezielt umgangen wird.
In Deutschland und der EU ist die reine Nutzung eines VPNs legal. Das Umgehen von Geoblocking ist hingegen nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt. Die AGB vieler Anbieter untersagen diese Praxis allerdings. In anderen Ländern – etwa China oder Russland – sind VPNs teilweise ganz oder nur mit staatlicher Zulassung erlaubt. Wer dort privat verschlüsselt surft, kann sich also durchaus strafbar machen.
Die Nutzung eines VPNs zum Schutz der Privatsphäre ist demnach rechtlich unproblematisch. Das gezielte Umgehen von Ländersperren bewegt sich dagegen in einem Spannungsfeld zwischen Nutzerinteresse und Plattformrichtlinien. Eine bewusste Entscheidung mit Blick auf Gesetzeslage und Anbieterbedingungen ist aus diesem Grund essentiell.
Die Dos & Don’ts beim Streamen mit VPN
Dos:
- Vor Reiseantritt über lokale Gesetze zur VPN-Nutzung informieren
- Einen seriösen Anbieter mit nachvollziehbarer Datenschutzrichtlinie wählen
- Nur stabile und verschlüsselte Verbindungen nutzen
- Geräte mit aktuellen Sicherheitsupdates ausstatten
Don’ts:
- Keine kostenlosen VPN-Dienste mit unklarer Herkunft verwenden
- Keine sensiblen Daten über öffentliches WLAN ohne Schutz übermitteln
- Keine Verbindung zu Servern in Ländern mit restriktiver Netzpolitik aufbauen, wenn dies verboten ist
Technische Voraussetzungen: Was wird benötigt?
Um RTL-Inhalte im Ausland nutzen zu können, sind folgende Voraussetzungen nötig:
- Ein internetfähiges Gerät, beispielsweise Laptop, Smartphone, Tablet
- Eine stabile Internetverbindung mit mindestens 5 Mbit/s für Streaming in SD, 10 Mbit/s für HD
- Ein VPN-Zugang mit Servern in Deutschland
- Ein gültiges RTL+ Nutzerkonto
Bei der Nutzung von RTL+ sollte darauf geachtet werden, dass die App oder Webseite nicht automatisch erkennt, dass ein VPN genutzt wird. Manche Streaming-Anbieter blockieren den Zugriff, wenn sie verdächtige Aktivitäten oder mehrfach genutzte IP-Adressen bemerken. Das führt mitunter zu Fehlermeldungen oder Sperrungen.
Kritische Abwägung: VPN als Lösung mit Grenzen
Ein VPN kann die geografischen Hürden technisch überwinden. Die Nutzung bringt allerdings nicht nur Vorteile:
Vorteile:
- Zugang zu den gewohnten Inhalten auch im Ausland
- Schutz der eigenen Daten in offenen Netzwerken
- Umgehung von Netzsperren und Zensur in bestimmten Regionen
Nachteile:
- Zusätzliche Kosten durch monatliche Gebühren
- Mitunter langsamerer Datenverkehr aufgrund der Verschlüsselung
- Rechtliches Risiko bei Missachtung lokaler Vorschriften oder AGBs
Das bedeutet im Klartext: VPNs sind kein Freifahrtschein. Diejenigen, die die Technik nutzen möchten, sollten sich immer über die rechtlichen, technischen und ethischen Implikationen bewusst sein – insbesondere bei dem Konsum urheberrechtlich geschützter Inhalte im Ausland.
Digitale Souveränität braucht Verantwortung
Das Streamen deutscher Inhalte wie RTL+ im Ausland ist technisch möglich – die Nutzung eines VPNs bietet hierfür eine praktikable Lösung.
Entscheidend ist jedoch ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Technologie. Es reicht nicht, nur den Zugang zu ermöglichen. Die Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen, der Sicherheitsaspekte und der Anbietertransparenz stellt die Voraussetzung für ein souveränes digitales Verhalten auf Reisen dar.
Wer sich allerdings gut vorbereitet, kann auf Reisen durchaus die digitale Selbstbestimmung leben – ohne dabei Spuren zu hinterlassen oder sich unnötigen Risiken auszusetzen. So bleibt auch als „Austrianaut“ der Zugriff auf gewohnte Inhalte möglich.
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